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24. Oktober 2016

Zum völkischen Spieleschatz

Nein, es geht in diesem Beitrag nicht um Skat oder Backgammon, sondern um das, wonach gefragt wird, wenn es heißt: Was wird hier gespielt?

Freilich, wenn diese Frage ertönt, wird zumeist gerade kein bekanntes Stück gegeben, weshalb der völkische Mensch sich verloren fühlt.

Die Sache hat verschiedene Seiten. Zum einen geht es lediglich darum, die Muster zu kennen, nach welchen soziale Interaktionen vollzogen werden, aber wenn ein Spiel nur darin besteht, wird der völkische Mensch es blöd finden, wie er es auch in seinen diesbezüglichen Wortschöpfungen wie etwa Papierkram zum Ausdruck bringt.

Nein, der völkische Mensch stellt schon Ansprüche an die Spiele, an welchen er sich beteiligen will, sie müssen, um mich nicht erst lange daraufzu zu arbeiten, eine Spielart des Lebens mit allen seinen Facetten abgeben, in welcher es Gut und Böse und ihre spezifischen Maneuver gibt, Regeln, Möglichkeiten zum Betrug, nach der Schwere des Verstoßes gestaffelte Strafen, Schwierigkeiten und Belohnungen.

Zum Teil wurden solche Spiele nur zum Zweck des Spielens entworfen, Basketball, Fußball und so weiter, zum Teil entstehen sie, wo sie unerwünscht sind, in der Schule oder im Straßenverkehr, beispielsweise, und zum Teil haben sie gar als völkische Winkelzüge geschichtliche Bedeutung.

Es ist wohl historisch korrekt zu sagen, daß das gesellschaftliche Ordnungsideal der katholischen Kirche darin besteht, daß die Menschen zu jeder Zeit in einem ihnen bekannten Stück mitwirken, weshalb sie diese auch fleißig in verschiedenen Spielen unterrichtet hat und vielleicht auch immernoch unterrichtet. Der Gegensatz dazu ist biblisch, nämlich daß der Teufel eine kleine Weile frei werde, also daß auf einmal ein Stück gegeben wird, welches nicht aus der Feder der Kirche stammt und in welchem Gut und Böse also nicht wie gehabt fahren.

Wie gehabt fahren, das heißt, das Gute wird geprüft und belohnt und das Böse zur Besinnung gebracht und verschont.

Völkisch gesehen ist das wohl die Essenz des Christentums, das Einzige, was völkisch faßbar ist.

Aber das ist es eben auch. Das völkische Spiel ist wirklich, der völkische Mensch ist wirklich, und die Naturbeschaffenheit von Gut und Böse ist ebenso wirklich, nämlich daß das Böse sich selbst zu Grunde richtet und das Gute seines eigenen Weges geht.

Klonovsky hat schon Recht, wenn er sagt, daß wir das Völkische nicht los seien, einzig sein Zugang zu ihm ist zu bitter: Das Dumme ist das Dumme und nicht aus sich selbst hassenswert, wie Schopenhauer schon ganz richtig sagte und wer haßt schon kleine Kinder?, erst wenn es widrig aufgeschirrt wird, wenn es zur Anmaßung verführt wird, dazu, politischer Kommissar* zu werden, für ein etwas üppiger belegtes Brot, liefert es einen üblen Anblick.

* Damit ist natürlich nicht gesagt, daß politische Kommissare prinzipiell nur aus Dummen rekrutiert werden könnten.

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