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24. Oktober 2016

Zum Aussterben der Dinosaurier

Ist es vorstellbar, daß die Evolution die Sauropsiden zu immer besseren Eierräubern abgerichtet hat, bis nur noch solche überlebten, welche ihre Eier auf spezielle Weise schützen konnten, also indem sie etwa irgendwohin geflogen sind, wo es sich nicht längerfristig leben läßt?

Mir scheint es durchaus möglich. Das Leben beginnt klein und schutzlos, und irgendwann bekommt eine Horde von Freßmaschinen das spitz. Und plötzlich frißt nicht mehr der Größere den Kleineren, sondern der hinreichend Kleine, um den Flug zu meistern, den zu Großen dafür: Biologie, Jagdverhalten und Physik verbünden sich zur Miniaturisierung.

Und während die Sauropsiden in die Luft gingen, gingen die Synapsiden unter die Erde bis der Boden frei von Ungetümen war.

Wenn Eierraub in diesem Zusammenhang angesprochen wird, sind üblicherweise die Synapsiden die Schuldigen. Warum eigentlich? Logisch ist es nicht, denn wenn die Synapsiden die Schuldigen gewesen wären, hätten die Sauropsiden nicht die Zeit gehabt, sich zu Vögeln zu entwickeln, wobei ich freilich voraussetze, daß sie es nicht schon waren als die Synapsiden aus welchen Gründen auch immer begannen, ihren Eiern gefährlich zu werden, aber das ist eben der Punkt, daß die Evolution des Flugs komplexer als die des Eierdiebstahls scheint.

Was genau gefällt den Leuten an der Vorstellung nicht, daß das Ende von dem, was man einmal war, groß, im Falle der Dinosaurier, als Preis dessen kommt, wofür man sich entschieden hat? - Eierraub, im Falle der Dinosaurier.

Moralisch wertend könnte man davon sprechen, daß das Üble an sich selbst zu Grunde geht oder sich doch wenigstens selbst Grenzen setzt. An sich doch kein schrecklicher Gedanke. Was haben die Leute nur?

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